infra fürth - Geschäftsbericht 2019

KlimaOffensive

Alle sprechen vom Klima, die infra handelt – und das seit Jahren. „Nachhaltig“ ist einer unserer Leitwerte und Umwelt- und Klimaschutz gehören quasi zu unserer DNA. Bereits seit 2008 versorgen wir alle unsere Haushalts- und Gewerbekunden ohne Leistungsmessung mit 100 % Ökostrom und seit 2018 auch 100 % Ökogas, beides TÜV-zertifiziert. Doch damit nicht genug: In den vergangenen zehn Jahren haben wir mehr als 40 Millionen Euro in eigene Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen für erneuerbare Energien investiert – vorrangig in Fürth und der Region. Zusätzlich wir haben ein Förderprogramm aufgelegt: unsere KlimaOffensive.

Schlauer heizen

infra Kunden, die mit uns in die KlimaOffensive gehen wollen, bauen sich mit unserer finanziellen Unterstützung in ihr Zuhause zum Beispiel hocheffiziente Brennwertheizungen - betrieben mit 100 % Ökogas - ein oder nutzen unsere Fernwärme. Sie ist größtenteils regenerativ und hat einen Primärenergiefaktor von null. Ideal für denkmalgeschützte Gebäude. Auch Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen und hocheffiziente Wärmepumpen sind Technologien, die dem Klimaschutz dienen.
Wer ohne eigene Investitionskosten zu modernen Wärmeerzeugungsanlagen kommen möchte, kann sie einfach von uns mieten: Das „infraTHERM“-Contractingmodell macht es möglich. Über 500 Kunden setzen bereits darauf.

Die Natur anzapfen

Wie heißt es immer so schön? Die Sonne schickt keine Rechnung. Stimmt! Das Gleiche gilt für den Wind. Warum also diese Geschenke nicht nutzen? Wir betreiben daher selbst zahlreiche Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Andererseits unterstützen wir unsere Kunden bei Solarthermie- und Photovoltaikanlagen. Mit „fürthsolar plus“ zum Beispiel kommt man dank uns ganz einfach zur eigenen Solaranlage mit oder ohne Speicher. Und wer selbst kein eigenes Hausdach zur Verfügung hat: Unser innovatives Mieter- bzw. Direktstromangebot versorgt durch Blockheizkraftwerke oder Photovoltaikanlagen die Bewohner von großen Mehrfamilienhäusern mit umweltfreundlichem Direktstrom aus den eigenen Häusern. Rund 55 Häuser mit mehr als 500 Haushalten sind schon dabei.

Anders mobil sein

Individualmobilität ist prima. Aber muss es immer das eigene Auto sein? Oder eines, das mit Benzin oder Diesel angetrieben wird? Wir meinen: Nein! Eine Alternative mit großer Reichweite ist der Erdgasantrieb. Das Biomethan an unseren infra-Tankstellen macht diese Technik sogar klimaneutral. Wer lieber Strom statt Erdgas gibt, wird sich über die mehr als 30 öffentlichen Ladepunkte von uns in Fürth freuen. Weiterer Ausbau versprochen. Und unser Ansatz New Mobility, wie zum Beispiel die kostenlosen Elektrolastenrädern zum Testen oder die Einbindung von Carsharing-Konzepten, also das schnelle Mieten eines Autos an den Mobilpunkten, eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Bleibt noch die nachhaltigste Mobilitätsgarantie für Fürth: unser öffentlicher Personennahverkehr mit U-Bahn, Hybrid- und Elektrobussen im Fuhrpark.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die meisten Unternehmen haben einen ungeahnten Schatz. Und die infra weiß, den ihren zu heben. Für uns ist klar: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Wertvollste, was wir haben. Ihre Leidenschaft, ihre Disziplin, ihre Kreativität und ihre Einsatzbereitschaft sind entscheidend für unseren Erfolg. Das wird jeden Tag sichtbar. Wir sind glücklich über solche hochmotivierten, mitdenkenden und veränderungsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Busverkehr – jetzt neu und 100% Fürth

Bis Ende November 2019 lag die Durchführung des Fürther Busbetriebs in den Händen der Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg (VAG). Die EU-Verordnung 1370/2007 machte aber eine Neugestaltung notwendig. Denn sie schreibt vor, dass städtische Verkehrsunternehmen nur noch im eigenen Stadtgebiet agieren dürfen.
Für die infra bedeutete das: Aufbau eines Stadtverkehrs in Eigenregie. Reichten also bislang sieben infra-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus, so sind nun insgesamt 230 tätig, um Fürth am Laufen zu halten. Rund 18 Monate waren Zeit, um alles auf den Kopf zu stellen. Neben dem erhöhten Personalbedarf kamen der Aufbau einer eigenen Leitstelle, die Anschaffung und Installation neuer IT-Systeme, neue Bordrechner in den Bussen für den Fahrscheinverkauf, neue Technik für alle Vorverkaufsstellen und das Kundencenter am Hauptbahnhof hinzu. Der Start ist gelungen und so anstrengend alles war: Unsere Chancen überwiegen. Denn die infra hat jetzt viel mehr Spielraum, um auf die speziellen Fürther Verhältnisse und Anforderungen einzugehen.

Aleksandar Stanojevic,
Busfahrer und Leitstelle/Sachbearbeiter Springer

„Als Familienvater ist mir ein sicherer Arbeitsplatz und ein zuverlässiger Arbeitgeber wichtig. Dann haben wir noch einen der modernsten Busfuhrparks in Deutschland, richtig gute Kollegen und abwechslungsreiche Arbeit – ich würde jedem raten, zur infra zu gehen.“

Aylin Güner,
Betriebshandwerkerin

„Mein Wissen als gelernte Mechatronikerin anzuwenden, immer dazu zu lernen und das familiäre Verhältnis – deshalb bin ich bei der infra. Mir macht Spaß, für einen reibungslosen Ablauf bei der Bus-Einteilung zu sorgen. Und ich mag die Kommunikation mit den Fahrern.“

Gabriela Cabras,
Kundenberaterin im Kundencenter am Fürther Hauptbahnhof

„Meine Arbeit gibt mir das Gefühl, gebraucht zu werden und hat mit Menschen zu tun. Das macht mich glücklich. Ich fühle mich im infra-Team wirklich wohl. Wir haben einen großen Zusammenhalt, können auch miteinander lachen und unsere gute Laune überträgt sich auf unsere Fahrgäste.“

Tim Hoffman,
Kundenbetreuer und Sachbearbeiter Erlössicherung

„Schon in meiner Ausbildung wurde ich im Kundencenter eingesetzt. Das hat mir gefallen. An meiner zweiten Aufgabe Erlössicherung bin ich stark gewachsen. Viel Abwechslung und eine gute Balance von Familie und Beruf – das mag ich an der infra.“

Martin Pisarek,
Busfahrer und Mitarbeiter Leitstelle

„Ich liebe die Abwechslung, die mir die infra bietet. Bei meinen Aufgaben lerne ich täglich dazu. Für unsere Fahrgäste immer die optimale Lösung finden – eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Es freut mich, in meiner Heimatstadt etwas zu bewegen und beim Neuaufbau des Stadtverkehrs dabei zu sein.“

Unsere Hauptgeschäftsfelder

Die infra fürth holding gmbh als Muttergesellschaft teilt sich in mehrere Tochtergesellschaften auf. Diese sind überwiegend in drei Hauptgeschäftsfeldern tätig. Das Feld Versorgung übernimmt die infra fürth gmbh. Sie bringt den Strom, das Erdgas, die Fernwärme und das Trinkwasser zu den Privat- wie Gewerbekunden. Dafür hält sie die Leitungsnetze auf den neuesten Stand. Öffentliche Mobilität mit Bus und U-Bahn übernimmt die infra fürth verkehr gmbh. Und im Feld Dienstleistungen sind die infra fürth dienstleistung gmbh (IT-Leistungen in- und extern), die infra fürth service gmbh (Contracting, öffentliche Brunnen und Uhren, Straßenbeleuchtung) und die infra fürth bäder gmbh (Fürthermare im Public Private Partnership-Modell mit Vitaplan) tätig. Die infra fürth holding gmbh ist darüberhinaus noch zuständig für Zentrale Dienste, Kaufmännische Dienste, Sommerbad und zwei Hallenbäder sowie den Fürther Hafen.

Gigawattstunden Strom lieferten wir 2019 an unsere Kunden

Kilometer Kabel- und Freileitungsnetz sorgen für den richtigen Anschluss

Kilometer Rohrnetz bringen das Erdgas zu unseren Kunden

Mio. Kubikmeter Trinkwasser brachten wir 2019 zu unseren Kunden

Versorgung

Ausgezeichnete Leistung

Ob mit Energie oder Trinkwasser – wir versorgen Fürth und die Region. Das erfordert beständige Investitionen in die Infrastruktur. 2019 begannen wir mit dem Bau des neuen Wasserwerks in Mannhof, um die Trinkwasserversorgung weiterhin sicherzustellen – insbesondere dann, wenn die Rednitz über die Flussauen tritt. Zudem wird es die Abhängigkeit von der Fernwasserversorgung verringern. Rund vier Millionen Euro beträgt diese Investition in die Zukunft. Ähnlich engagiert gehen wir bei der Elektromobilität vor: Als eines von vier Gründungsmitgliedern des Ladeverbund+ forcieren wir seit 2012 eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Mit Erfolg, denn inzwischen zählt der Verbund rund 60 Mitglieder. 2019 konnten wir in Fürth die insgesamt 300. Ladesäule des Ladeverbund+ sowie die erste Fürther Schnellladesäule in Betrieb nehmen. Unser Engagement Richtung Zukunft fand auch bei den Bürgern Anklang: Innerhalb weniger Tage kamen bei unserer Bürgerbeteiligung „ZukunftsGestalter“ über neun Mio. € zusammen – für unsere Zukunfts-Projekte vor Ort. Was war noch wichtig? Focus Money zeichnete uns 2019 zum zweiten Mal als bester Stromversorger in Fürth aus. Das begehrte Gütesiegel bescheinigt uns im Zusammenspiel von Preisen, Service sowie ökologischem und regionalem Engagement hervorragende Leistungen. Zudem freuen wir uns über einen wegweisenden Kooperationsvertrag mit dem Markt Cadolzburg, für den wir die Trinkwasserversorgung nun in den nächsten drei Jahrzehnten sichern dürfen .

Mio. Fahrgäste brachten wir 2019 mit Bus und U-Bahn an ihr Ziel

Kilometer ist unser Busliniennetz lang

Bushaltestellen werden von der infra angefahren

Mio. Wagenkilometer legten wir 2019 mit Bus und U-Bahn zurück

Mobilität

Neue Wege

Der 3. Dezember 2019 war ein besonderer Tag für die infra: Die Verantwortung für den Fürther Busbetrieb liegt seitdem allein in den Händen unserer 230 Kolleginnen und Kollegen – davon allein rund 200 im Fahrdienst. Und: Der Umstieg ist geglückt, denn ob Angebot oder Service – für unsere Fahrgäste änderte sich nichts. Fürth ist auch weiterhin Mitglied im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).
Doch es ergeben sich neue Chancen: Ein neues Kundenzentrum im Fürther Hauptbahnhof ist geplant und die gezielte Verknüpfung des ÖPNV mit weiteren Mobilitätsangeboten wie Carsharing schreitet voran: Sechs sogenannte „Mobilpunkte“ als verkehrsmittelübergreifende Anlaufstellen sorgen – über das Stadtgebiet verteilt – für den richtigen Anschluss, entlasten die Fürther Innenstadt und bieten mit dem Carsharingpartner book-n-drive trotzdem individuelle Mobilität. Zudem bieten wir über Ausleihstationen verschiedene Modelle von E-Lastenrädern kostenlos zum Testen an. Egal, ob man seinen Getränkevorrat aufstocken oder mit den Kindern ins Freibad will, mit unseren „StromEseln“ ist das alles kein Problem.
Turnusmäßig erneuern wir auch unsere Busflotte. Dazu sagte das Bayerische Verkehrsministerium Fördermittel für die Anschaffung von zwei Elektrobussen, fünf Bussen mit Euro 6 Hybrid- sowie einen Bus mit Euro 6-Antrieb zu. Dies deckt gut 30 Prozent der gesamten Anschaffungssumme in Höhe von mehr als einer Million Euro und ermöglicht uns einen weiteren großen Schritt in Richtung klimaschonender Mobilität.
Bleibt noch unsere Aktion an den vier Adventssamstagen zu erwähnen: Mit unserem „GratisPlätzla“ durften die Busse und Bahnen innerhalb des Stadtgebietes ohne Fahrschein benutzt werden. Entspannter konnte man in der Vorweihnachtszeit nicht über den Weihnachtsmarkt bummeln. Zudem war es möglich, im „Paket-und Tütenbus“ die Weihnachtseinkäufe kostenlos aufbewahren zu lassen.

Kunden besuchen unseren Internetauftritt pro Monat

Gäste besuchten dank des heißen Sommers 2019 die Fürther Bäderlandschaft

Häuser mit mehr als 500 Haushalten nutzen unser Mieterstromangebot

PV-Anlagen haben wir seit 2016 im Rahmen unseres PV- und Speicherprojektes „infra solar+“ verkauft

Dienstleistungen

Innovative Lösungen

Besonders stolz sind wir 2019 auf die Auszeichnung TOP 100. Damit gehören wir – als einziges bayerisches Stadtwerk – zu den innovativsten Mittelständlern Deutschlands. Die Jury überzeugte wie wir umgedacht und uns den Herausforderungen der Energiewende und Digitalisierung gestellt haben. Vor drei Jahren begann dieser Weg: Wir veränderten unternehmensintern Organisationsstrukturen und Prozesse und sämtliche Führungskräfte wurden im Rahmen eines zweijährigen Entwicklungsprogramms in moderner Führung und neuen Methoden geschult. Heraus kamen innovative, für den Kunden erlebbare Lösungen, wie zum Beispiel unsere adaptive Straßenbeleuchtung: An zwei neuralgischen Stellen in Fürth setzen wir selbstdimmende Lampen ein, die sich sogar der Geschwindigkeit des Passanten oder Radfahrers anpassen. Das gibt Sicherheit und spart Strom.
Von unserer Innovationskraft profitiert auch die Stadt Fürth. Über einen langfristigen Straßenbeleuchtungsvertrag betreuen wir insgesamt 11.100 sogenannte Lichtpunkte. Bis Ende September 2021 sollen rund 4.800 davon auf LED-Technik umgerüstet werden. 2019 war der Startschuss. Wenn alles fertig ist, verringern sich die Stromkosten für die Straßenbeleuchtung jährlich um etwa ein Viertel. Für die Umwelt werden pro Jahr durch die LEDs voraussichtlich etwa 530 Tonnen CO2 eingespart und die Lichtverschmutzung reduziert. Die Lichtfarbe wirkt sich zudem positiv auf den Artenschutz aus.
2019 konnten wir den zweiten Baustein in einem groß angelegten Umbau- und Attraktivierungskonzept für die zwölf Jahre alte Saunalandschaft des Fürthermare abschließen: Nun sorgt das neue, 324 Quadratmeter große Saunasonnendeck für Einblicke in die Fürther Talauen. Und während sich unsere Gäste erholen und ihre Akkus aufladen, kann mit der neuen Ladestation vor dem Bad auch der Akku des E-Bike Strom tanken.
Übrigens: Seit März 2019 erhalten alle Neubürger der Stadt Fürth im Einwohnermeldeamt eine Begrüßungsmappe mit verschiedenen Gutscheinen. Damit sich jeder von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen kann, beteiligen wir uns daran mit Gutscheinen für die Bäder, Strom- und Gasverträge sowie kostenlose ÖPNV Tickets.

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